Christlicher Buchmarkt

«Wo der Glaube verflacht, verliert das Buch»

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christliche Buchhandlung.

ie Lage des christlichen Buchhandels in einer Region lässt häufig Rückschlüsse auf die geistliche Situation in den christlichen Gemeinden zu. Diese Erkenntnis der deutschen Alpha-Buchhandlungen lässt sich auch auf die Situation in der Schweiz übertragen.

Wenn in einer Gegend das Leben in den Gemeinden und die Besucherzahlen zurückgingen, spüre man das am Umsatz: «Wo der Glaube verflacht, verliert auch das christliche Buch an Bedeutung.» Darauf hat der Geschäftsführer der Alpha Buchhandlung GmbH, Frank Spatz, aufmerksam gemacht. In Regionen mit geistlichen Aufbrüchen und einer lebendigen Zusammenarbeit in den örtlichen Evangelischen Allianzen profitierten auch die christlichen Buchhandlungen.

Was Online-Shops nicht bieten

Nach Angaben von Spatz müssen christliche Buchhandlungen vielerorts um ihre Existenz kämpfen. Ein wesentlicher Grund sei, dass auch Christen zunehmend ihre Bücher über den säkularen Internet-Buchhandel beziehen. Häufig sei dann das Erstaunen gross, wenn die christliche Buchhandlung am Ort schliessen müsse.

Buchläden müssten sich auf diese Herausforderung einstellen und auf ihre Stärken besinnen: «Persönliche Begegnungen, Beratung und eine Atmosphäre, die zum Stöbern einlädt, können Online-Shops nicht bieten.» Christliche Buchhandlungen seien ein «Stück Evangelische Allianz oder Ökumene vor Ort».

Interesse am Sachbuch nimmt ab

Laut Spatz gibt es einen Trend hin zum «christlichen Geschenkeladen», in dem man unter anderem auch Israel-Produkte, Schmuck und Tee erwerben kann. Stark gefragt beim Buchsortiment seien Bibelausgaben und Biografien sowie die Werke beliebter Autoren wie Margot Käßmann, Peter Hahne und Papst Benedikt XVI.

Dagegen nehme das Interesse am Sachbuch eher ab. Grundsätzlich sei die Lage des Buchhandels besser als es in Gesellschaft und Medien dargestellt werde. Es gebe in der langfristigen Entwicklung keinen Einbruch bei den Umsatzzahlen, wie das etwa in der Musikbranche der Fall sei.

Facebook als Chance

Der Vertriebsleiter der Stiftung Christliche Medien, Joachim Stängle, ermutigte Buchhändler die Chancen sozialer Netzwerke, wie Facebook, zu nutzen. Durch Facebook könne ein Buchhändler Kunden persönlich kennenlernen und exklusive Angebote machen.

Ziel sei es, dass Leser die Buchhandlung in ihrem Freundeskreis bei Facebook weiterempfehlen: «Wer nicht empfohlen wird, wird nicht wahrgenommen.» Stängle äusserte sich überzeugt davon, dass durch Facebook die buchhändlerische Kernkompetenz und persönliche Beratung im Netz zum Zuge kommt.

Der Fachkongress fand in Wetzlar statt, an dem rund 170 Mitarbeiter von Buchhandlungen und Verlagen teilnahmen. Veranstalter war das Christliche Medien Forum, das von elf Verlagen und Buchläden getragen wird.

Datum: 11.05.2011
Quelle: idea

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